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Film und Religion im Russischen Reich und der UdSSR

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Filminfo

Titel: Ivan der Schreckliche
Land: UdSSR
Jahr: 1945 / 1948
Genre: Spielfilm
Ton: Tonfilm
Rollenanzahl: 23
Länge: 5119
Annotation: »Über den Kampf Ivan des Schrecklichen für die Vereinigung Russlands in einen zentralisierten Staat. Gegen den Zaren begehren die Bojaren auf, die die russische Kirche aktiv unterstützt. In der St. Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale findet die Inthronisierung des jungen Ivan statt. Die pompöse Zeremonie wird vom Metropoliten geführt. Nach der Hochzeit erklärt der junge Zar, dass fortan der Gesetzlosigkeit der Bojaren ein Ende gesetzt wird und dass sein Rückhalt die Strelizen-Armee sein werde. Diese Anweisung hat eine Entrüstung der Bojaren mit der Tante des jungen Zaren, Efrosin'ja Starickaja, zur Folge. Nach der Hochzeit des Zaren mit Anastasia Romanov proklamiert dieser eine Kampagne gegen Kazan. Mit der Einnahme Kazans durch Ivan den Schrecklichen beginnt sogleich auch die Zeit der Wirren oder die Smuta für die Bojaren – auch wenn Zar Ivan sich verstellt und schwach scheint. Starickaja vergiftet die Zarin und verspricht ihrem Sohn Vladimir den Thron. "Geheilt", beschließt Ivan die Aufruhr der Bojaren dauerhaft zu beseitigen. Auf sein Geheiß hin wird eine Gruppe der Bojaren hingerichtet. Pimen, der versucht Ivan den Schrecklichen von diesem Vorhaben abzubringen, wird vom Zaren nach Novgorod geschickt um dort als Erzbischof zu dienen. Danach zieht sich Ivan in den Fürstensitz Alexander zurück. Er will, dass die Menschen ihn auffordern zurückzukommen - dies würde ihm für die Abrechnung mit den ungehorsamen Bojaren freie Hand geben. Das Bild endet mit dem Bittgang der Menschen zum Zaren – sie bitten ihn nach Moskau zurückzukehren. Ivan der Schreckliche folgt dem Ruf seines Volkes und kehrt nach Moskau zurück. Aber er fühlt sich immer noch unsicher in seiner Position und wendet sich Unterstützung suchend an den neuen Metropoliten Filip, den ehemaligen Bojar Kolyčev. Dieser stimmt mit der Bedingung zu das Recht zu haben die Bojaren zu beschützen. Maljuta Skuratov richtet, wie es scheint ohne das Wissen des Zaren, Filips Verwandten hin. Während der Glutofen Zeremonie (Peshnoe delo) im Tempel verflucht Filip Ivan den Schrecklichen. Im Gegenzug enthebt der Zar Filip seiner Amtswürde. Dann bietet Starickaja an Ivan zu töten. Erzbischof Pimen segnet daraufhin den fanatischen Mönchen Pёtr Volynec sich dieser Aufgabe anzunehmen. Die Absicht der Bojaren wird durchschaut und anstatt Ivan des Schrecklichen wird der Sohn seiner Tante, Vladimir, von Pёtr getötet. Efrosinja wird in Gewahrsam genommen und die Freiheit der Bojaren kommt zum Ende. In dieser Folge wird der Episode der Glutofen Zeremonie (Peshnoe delo) großes Gewicht beigemessen, das der Metropolit Filip organisierte um Zar Ivan bloßzustellen, genauso wie der anti-katholische Sinngehalt der polnischen Szenen – Kurbskij küsst das christliche Kreuz im Beisein des polnischen Königs sowie zweier jesuitischen Mönche und leugnet den orthodoxen Glauben. Dann ruft der polnische König zum Kreuzzug gegen Russland auf. In diesem Film schenkt Eisenstein der Abbildung der religiösen Zeremonien und Riten sehr viel Aufmerksamkeit. Besonders bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist die 2. Serie. Es sollte auch beachtet werden, dass in der gleichen Serie die Inthronisierung Ivans des Schrecklichen und der Kreuzzug sehr detailliert aufgezeigt werden.« (ChK)
Bemerkung: Historisch-biographischer Film. 2 Teile. Premiere 16.01.1945 (Teil 1), 1.09.1958 (Teil 2). Zur Glutofen-Zeremonie vgl. "SS. Ananias, Azarias et Misael, (16. Dec.) Die hhl. Ananias, Azarias und Misael wurden als vornehme jüdische Knaben mit dem nachmaligen Propheten Daniel gefangen nach Babylon geführt und am Hofe zum Dienste des Königs erzogen. Als Diener desselben bekamen sie auch neue (chaldäische) Namen: Ananias (hebr. Gnade Gottes) wurde Sidrach (chald. Gesandter) genannt; Azarias (hebr. Hilfe Gottes) hieß Abdenago (chald. Diener des Königs) und Misael (hebr. Gott angehörig) hieß Misach (chald. Besorger des Hauses). Sie zeichneten sich vor Allen durch Weisheit aus (Dan. 1, 3. 6. 7. 19. 20.) und wurden daher zu Ehrenstellen befördert (2,49). Später weigerten sie sich die Statue Nabuchodonosors anzubeten, wurden deßhalb in den Feuerofen geworfen, aber wunderbar erhalten (Dan. 3, 12–15. 16–18. 19–24. 49. 50. 88. 93. 97.). Sie sangen dort den Hymnus Benedicite ... (Dan. 3, 57–88.), welcher im röm. Brevier täglich vorkommt und auch bei sonstigen kirchlichen Verrichtungen öfter gebraucht wird. Ihre Namen stehen am 16. December im Mart. Rom." http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858/A/Ananias,+SS.+(6)
Fundstelle: Gosfil'mofond
Produktion: Mosfil'm / Teil 2, ZOKS (Alma-Ata) / Teil 1
Regie: S. Ėjzenštein
Drehbuch: S. Ėjzenštein
Kamera: A. Moskvin, E. Tisse
Musik: S. Prokof'ev
Ausstatter: I. Špinel'
Schauspieler: A. Abrikosov (Filipp, Metropolit von Moskau), A. Bučma (Aleksej Basmanov), A. Mgebrov (Pimen, Bischof von Novgorod), Ėrik Pyr'ev (Ivan der Schreckliche in der Kindheit), L. Celikovskaja (Zarin Anastsija Romanovna), M. Kuznecov (Fedor Basmanov), M. Michajlov (Archidiakon), M. Nazvanov (Fürst Kurbskij), M. Žarov (Maljuta Skuratov), N. Čerkasov (Ivan der Schreckliche), P. Kadočnikov (Vladimir, Starickaj Sohn), P. Massal'skij (Sigizmund, König von Polen), S. Birman (Efrosin'ja Starickaja, Tante des Zaren), V. Balašov (Petr Volynec), V. Pudovkin
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